DATACENTER - Nachhaltige Infrastruktur entwickeln und betreiben - CDC

DATACENTER – Nachhaltige Infrastruktur entwickeln und betreiben

14.03.2025
Allgemein

Wie sind diese Ziele zu erreichen?

Rechenzentrumsanbieter stehen täglich vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu implementieren.

Doch welche Maßnahmen sind notwendig, um dieses Ziel zu realisieren?

Hier sind die „High Five“ zentraler Ansätze einer nachhaltigen Rechenzentrumsinfrastruktur:

 

1. Modulare Bauweise

Eine modulare Bauweise ermöglicht u. a. Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit, Kosteneffizienz und eine schnelle Verfügbarkeit – wesentliche Aspekte einer nachhaltigen Infrastruktur.

Beitrag zur Nachhaltigkeit:

  • Möglichkeit der Zweitvermarktung/Wiederverwendung
  • Flexibilität durch Kapazitätserweiterungen und Versetzbarkeit der Module
  • Gezielte Auswahl nachhaltiger Baumaterialien

Mit der steigenden Nachfrage nach Rechenzentrumskapazitäten durch den zunehmenden Einsatz von KI-Anwendungen wird die modulare Bauweise noch wichtiger.

Dezentrale Edge-Rechenzentren nahe am Endnutzer sind oft effizienter als großflächige, zentralisierte Anlagen und bieten wirtschaftliche Vorteile im Hinblick Betriebskosten.
Durch bedarfsgerechte Erweiterungsmöglichkeiten kann der Ressourcenverbrauch optimiert werden. Das Ergebnis: eine präzise Kapazitätsplanung für Betreiber und Endnutzer.

 

2. Dezentrale Energieversorgung

Es wird zunehmend auf eigene Energiequellen wie z. B. Solaranlagen gesetzt oder Kooperationen mit lokalen Anbietern für erneuerbare Energien geschlossen.
Dadurch verbessert sich die CO2-Bilanz und die Provider tragen aktiv zur Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität bei.

Möglichkeiten und Vorteile:

  • Solaranlagen und Windkraft: Eigene Photovoltaikanlagen oder Windräder auf dem Gelände oder in direkter Nähe können einen Großteil des benötigten Stroms nachhaltig bereitstellen.
  • Blockheiz­kraftwerke (BHKW): Mit erneuerbaren Energien betriebene BHKWs können neben Strom auch Wärme für die Nutzung in Gebäuden oder zur Kühlung liefern.
  • Energie­speicherung: Batteriespeicher ermöglichen es, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf zu nutzen, wodurch die Netzabhängigkeit reduziert wird.
  • Mikronetze und Partnerschaften: Durch lokale Energienetze und Kooperationen mit Kommunen oder Unternehmen, die erneuerbare Energien erzeugen, können Rechenzentren flexibler und nachhaltiger agieren.

Diese Maßnahmen machen Rechenzentren unabhängiger von fossilen Energieträgern und sorgen für eine stabilere, umweltfreundliche Energieversorgung.

 

3. Rest-/Abwärmenutzung

Ein weiteres nachhaltiges Konzept ist die Verwertung der im Betrieb entstehenden, nicht unerheblichen Wärmeenergie.
Viele Betreiber berücksichtigen bereits in der Projektphase von Neubauten den Aspekt der Abwärmenutzung und geeigneten Partner, die Abwärme sinnvoll weiterzuverwenden.
Als mögliche Abnehmer bieten sich u. a. an:

  • Campusgelände
  • Wohnsiedlungen
  • Schwimmbäder
  • Gärtnereien
  • Kindertagesstätten
  • Industrielle Prozesswärme, für produzierende Unternehmen

Diese Art der Wärmenutzung schafft Synergieeffekte und reduziert den Gesamtenergieverbrauch – eine Win-win-Situation für Umwelt und Wirtschaft. Dies deckt nicht nur regulatorische Anforderungen ab, sondern senkt langfristig gesehen auch die Betriebskosten.

 

4. Nutzung von 100 % Ökostrom

Bereits heute setzen viele Rechenzentrumsanbieter auf 100 % erneuerbare Energiequellen (grünen Strom aus Wind-, Wasser- und Solarenergie).

Warum?

  • Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks – Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien wird aktiv zum Klimaschutz beigetragen.
  • Nachhaltige IT-Infrastruktur – Server laufen mit Strom aus regenerativen Quellen.
  • Zukunftssichere Technologie – Nachhaltige Energieversorgung garantiert eine stabile und langfristig umweltfreundliche IT-Lösung.

 

5. Flüssigkühlung (Liquid Cooling)

Innovative Kühltechnologien wie Flüssigkühlung erhöhen die Energieeffizienz erheblich, da sie die Wärmeableitung optimieren und den Stromverbrauch reduzieren. Dies stellt einen wesentlichen Faktor für die nachhaltige Entwicklung von Rechenzentren dar.

Vorteile der Flüssigkühlung:

  • Effizientere Wärmeabfuhr: Flüssigkeiten besitzen eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Luft, sodass die entstehende Wärme effizienter abgeführt wird.
  • Reduzierter Energieverbrauch: Durch eine gezieltere Wärmeabfuhr benötigen Rechenzentren weniger Klimatisierung, was den Stromverbrauch senkt.
  • Längere Lebensdauer der Hardware: Die konstante Kühlung verhindert Überhitzung und verlängert so die Lebensdauer von Servern und Komponenten.
  • Platzersparnis: Flüssigkühlung benötigt weniger physische Infrastruktur als traditionelle Luftkühlsysteme, wodurch mehr Platz für Server und IT-Systeme zur Verfügung steht.
  • Nutzung der Abwärme: Die in der Flüssigkeit gespeicherte Wärme kann weiterverwendet werden, beispielsweise für Heizsysteme oder industrielle Prozesse.

Es gibt verschiedene Arten von Flüssigkühlung, darunter direkte Kühlung mit Flüssigkeiten, Immersionskühlung (bei dem Server in eine nicht leitende Flüssigkeit getaucht werden) und hybride Systeme, die Luft- und Flüssigkühlung kombinieren.

Durch den Einsatz dieser Kühltechnologien können Rechenzentren ihre Umweltbilanz erheblich verbessern und nachhaltiger agieren; dadurch ist dieser Ansatz ein wichtiger Baustein für zukunftsfähige Datacenter.

 

Fazit

Die Kombination aus modularer Bauweise, dezentraler Energieversorgung, Abwärmenutzung, erneuerbaren Energien und effizienter Kühlung bildet die Grundlage für eine nachhaltige Rechenzentrumsinfrastruktur. Mit diesen Maßnahmen können Rechenzentren einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Neutralität bis 2030 leisten.

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