TSI-Zertifizierung: Darum sollte Ihr Rechenzentrum eine besitzen

TÜVIT TSI-Zertifizierung

Ein Überblick über Entstehung, Anspruch und Zielsetzung

In einer immer stärker vernetzten und digitalisierten Welt spielen Rechenzentren eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung und Speicherung von Daten. Um die physische Sicherheit, Verfügbarkeit und Effizienz dieser Rechenzentren zu gewährleisten, hat der TÜVIT, ein Unternehmen der TÜV NORD GROUP, die Trusted Site Infrastructure (TSI) Methodik entwickelt. Die Zertifizierung nach dieser Methodik stellt sicher, dass Rechenzentren den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. In diesem Artikel werden die Entstehungsgeschichte, der Anspruch und die Zielsetzung der TSI-Zertifizierung und dem TÜVIT Kriterienkatalog TSI.STANDARD erläutert.

Entstehungsgeschichte

Die TSI-Zertifizierung entstand in den 2000er Jahren als Reaktion auf die wachsende Bedeutung von Rechenzentren und die damit einhergehenden Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Effizienz. Der TÜVIT, eine unabhängige Prüf- und Zertifizierungsorganisation in Deutschland, erkannte die Notwendigkeit, einheitliche Standards und Kriterien für den Betrieb von Rechenzentren zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit weiteren Experten aus der IT-Branche entwickelte TÜVIT einen Kriterienkatalog (heute TSI.STANDARD), der als Grundlage für die Zertifizierung von Rechenzentren dient. Dieser Kriterienkatalog wird seit Markteinführung in 2021 stetig weiterentwickelt, um den Stand der Technik und Normenstand konsequent abzubilden.

Seit einigen Jahren ist TSI eine anerkannte und die marktdominierende Zertifizierung in der IT-Branche in Deutschland und wird auch von Rechenzentrumsbetreibern weltweit angestrebt.

Anspruch und Zielsetzung

Der TSI.STANDARD hat das Ziel, ein hohes Maß an Sicherheit, Verfügbarkeit und Effizienz für Rechenzentren und deren Betrieb zu gewährleisten. Die Zertifizierung soll sicherstellen, dass Rechenzentren den Anforderungen des Marktes und der Kunden gerecht werden und dabei gleichzeitig gesetzlichen Vorgaben, branchenspezifischen Normen und Best Practices entsprechen.
Die TSI-Zertifizierung hat mehrere zentrale Anliegen:
01
Sicherheit
Die TSI-Zertifizierung legt großen Wert auf die physische und logische Sicherheit von Rechenzentren. Dazu gehören Aspekte wie Zutrittskontrollen, Videoüberwachung, Brandschutz und Redundanz von kritischen Systemen.
02
Verfügbarkeit
Ein wichtiger Aspekt der TSI-Zertifizierung ist die Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit der IT-Systeme. Dazu zählen unter anderem die Redundanz von Stromversorgung, Kühlung und Netzwerkanbindungen sowie die Implementierung von Notfallplänen und Wartungsprozessen.
03
Energieeffizienz
Die TSI-Richtlinien legen auch Wert auf die Energieeffizienz von Rechenzentren. Dazu gehören Aspekte wie eine effiziente Kühlung, die Nutzung erneuerbarer Energien und das Monitoring des Energieverbrauchs.
04
Flexibilität
Die TSI-Zertifizierung berücksichtigt auch die Anpassungsfähigkeit von Rechenzentren an sich ändernde Anforderungen und Technologien. Dies umfasst die Skalierbarkeit der Infrastruktur, die Modularität von Systemen und die Möglichkeit zur Integration neuer Technologien.

Bedeutung der TSI-Zertifizierung für Rechenzentrumsbetreiber und Kunden

Die TSI-Zertifizierung spielt eine wichtige Rolle für Rechenzentren und deren Kunden, da sie ein hohes Maß an Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit gewährleistet. Für Rechenzentren bedeutet eine TSI-Zertifizierung, dass sie nachweislich strenge Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Verfügbarkeit und Energieeffizienz erfüllen. Dies kann ihnen dabei helfen, das Vertrauen von Kunden zu gewinnen und sich von Wettbewerbern abzuheben. Für Kunden, die Rechenzentrumsdienste in Anspruch nehmen, bietet die TSI-Zertifizierung eine objektive Bewertung der Qualität und Leistungsfähigkeit eines Rechenzentrums. Sie können sich darauf verlassen, dass ein zertifiziertes Rechenzentrum ein hohes Maß an Sicherheit und Verfügbarkeit bietet und gleichzeitig nachhaltige Praktiken und energieeffiziente Technologien einsetzt.

Insgesamt trägt die TSI-Zertifizierung dazu bei, die Transparenz und Vertrauenswürdigkeit in der Rechenzentrumsbranche zu erhöhen und einen Standard für die Bewertung und Verbesserung von Rechenzentren zu etablieren. Die TSI-Zertifizierung hat für Betreiber eigener Rechenzentren eine besondere Bedeutung, da die Zertifizierung als Orientierungshilfe für interne Prozessoptimierung und Infrastrukturanpassungen dienen und den Betreiber bereits bei der Planung eines neuen Rechenzentrums als Leitfaden unterstützt. Die Einhaltung der TSI-Anforderungen ermöglicht es Betreibern, ihre Rechenzentren kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen, dass die Verfügbarkeitsanforderungen der eigenen IT erfüllt werden. Darüber hinaus kann die Zertifizierung helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und das Vertrauen von Kunden und Stakeholdern zu stärken.

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Welche thematisch ähnlichen Zertifizierungen gibt es sonst noch?

In Deutschland gibt es neben dem TÜVIT noch einige weitere Organisationen, die ähnliche Zertifizierungen für Rechenzentren anbieten:

01 DEKRA

DEKRA ist eine international tätige Prüforganisation, die ebenfalls Zertifizierungen für Rechenzentren anbietet. Sie beurteilt die Sicherheit, Verfügbarkeit und Energieeffizienz von Rechenzentren und vergibt entsprechende Zertifikate.

02 BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)

Das BSI bietet Zertifizierungen für Informationssicherheit an, die für Rechenzentren relevant sind. Eine der bekanntesten Zertifizierungen ist der ISO/IEC 27001 Standard, der die Anforderungen für ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) definiert.

03 eco (Verband der Internetwirtschaft e.V.)

Der eco Datacenter Star Audit ist eine Zertifizierung, die speziell für Rechenzentren entwickelt wurde. Sie bewertet die Qualität und Sicherheit von Rechenzentren in verschiedenen Kategorien, wie beispielsweise Energieeffizienz, Verfügbarkeit, Sicherheit und Umweltverträglichkeit.

04 TÜV Saarland (tekit)

TÜV Saarland ist eine weitere unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle in Deutschland, die durch ihre Tochtergesellschaft tekit Consult Bonn GmbH Rechenzentrumszertifizierungen anbietet. Sie bewerten und zertifizieren Rechenzentren nach verschiedenen Kriterien, wie beispielsweise Verfügbarkeit, Sicherheit und Energieeffizienz. Zu den angebotenen Zertifizierungen zählen unter anderem ISO/IEC 27001 (Informationssicherheit) und ISO 50001 (Energiemanagement).

05 TÜV SÜD

TÜV SÜD ist eine weltweit anerkannte Prüf- und Zertifizierungsstelle, die ebenfalls Rechenzentrumszertifizierungen anbietet. Sie beurteilen die Sicherheit, Verfügbarkeit und Energieeffizienz von Rechenzentren und stellen entsprechende Zertifikate aus. TÜV SÜD bietet verschiedene Zertifizierungen und Audits für Rechenzentren an, darunter ISO/IEC 27001 (Informationssicherheit), ISO 22301 (Business Continuity Management) und ISO 50001 (Energiemanagement). Zudem verfügt TÜV SÜD über eine eigene Rechenzentrumszertifizierung namens „TÜV SÜD Certified Data Center“, die auf den TSI-Richtlinien basiert und diese um spezifische TÜV SÜD-Anforderungen ergänzt.

Diese Organisationen bieten unterschiedliche Zertifizierungen und Audits an, die sich teilweise in ihren Schwerpunkten und Anforderungen unterscheiden. Es ist wichtig, die verschiedenen Zertifizierungen zu vergleichen und diejenige auszuwählen, die den spezifischen Anforderungen und Zielen des eigenen Rechenzentrums am besten entspricht.

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