In jedem Serverraum spielt Brandschutz eine entscheidende Rolle. Mitarbeiter können alltäglich einer sicheren Arbeit nachgehen. Doch auch die dort gelagerte Hardware und die darauf gespeicherten Daten sind geschützt. Ein gut-ausgestatteter Serverraum mit Brandschutz beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen und Systemen, die sowohl präventive als auch reaktive Aspekte umfassen.
Wir zeigen Ihnen in unserem Artikel, wie Brände in einem Serverraum entstehen können. Lernen Sie die Brandschutzmaßnahmen kennen, die nicht nur Ihre Mitarbeiter, sondern auch Daten und IT-Infrastruktur sichern. Unsere Experten weisen ebenfalls darauf hin, welche Normen und Gesetzesbestimmungen und Normen in Deutschland bei einem Serverraum für den Brandschutz von Bedeutung sind.
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Brandherde: Wo ist die Feuergefahr im Serverraum am größten?
In einem Serverraum entstehen durch die dichte Anordnung von elektrischen Geräten und intensiven Operationen rund um die Uhr besondere Herausforderungen und Gefahren. Eine ausführliche Kenntnis der potenziellen Brandrisiken und präventive Maßnahmen zum Brandschutz im Serverraum sind daher unverzichtbar. Nur so kann ein sicherer Betrieb des Rechenzentrums gewährleistet werden.
Die typischen Brandherde in einem Serverraum können unter anderem folgende sein:
Elektrische Überlastung:
Eine elektrische Überbeanspruchung entsteht oft durch überlastete Stromkreise oder eine fehlerhafte Verdrahtung. Die Resultate sind häufig eine Überhitzung von IT-Hardware oder ein Funkenflug, der brennbare Materialien leicht entzünden kann. Regelmäßige Kontrollen des elektrischen Systems sowie des Zustands der Verkabelung können helfen, dieses Risiko zu minimieren.
Beschädigungen der Hardware
Hardware-Beschädigungen können durch veraltete oder fehlerhaft funktionierende Geräte (nicht allein IT-Hardware) entstehen. Geräte auch hier leicht überhitzen. Es ist eine regelmäßige Inspektion und Wartung erforderlich, um eine rechtzeitige Erkennung und Behebung eventueller Probleme zu ermöglichen.
Nicht-ausreichende Kühlsysteme
Fehlende oder mangelhafte Kühlung führt zu einer Überhitzung der Geräte, die neben der Beschädigung von Hardware und Datenverlusten im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. Es ist unerlässlich, ein effektives und effizientes Kühlsystem aufzuweisen und seine ordnungsgemäße Funktion regelmäßig zu überprüfen.
Unzureichende Sauberkeit
Staub und Schmutz können die Lüftungsschlitze und Kühlkörper von Servergeräten verstopfen. Selbst, wenn ein Kühlsystem gut ausgestattet und modern ist, kann dies zu generell hohen Temperaturen, zur Überhitzung und schließlich zu einem Brand führen. Eine regelmäßige Reinigung ist bei Serverräumen für ein ganzheitliches Brandschutzkonzept daher essenziell.
Hohe Luftfeuchtigkeit
Eine übermäßige Luftfeuchtigkeit im Serverraum kann nicht nur zur Kondensation führen. Doch bereits diese fördert das Risiko von Kurzschlüssen und steigert die Brandgefahr. Es kann durch eine hohe Luftfeuchtigkeit aber auch zu elektrostatischen Entladungen kommen, welche die Gefahr eines Feuerausmruchs massiv erhöhen. Daher ist es essentiell, die Luftfeuchtigkeit in Serverräumen durchgängig zu kontrollieren und auf optimalem Niveau zu halten.
Falsche Lagerung von Chemikalien
Chemische Reaktionen können durch eine unsachgemäße Lagerung oder Verwendung von Substanzen, wie etwa Reinigungsmitteln, ausgelöst werden. Daher sollte die Nutzung von Chemikalien in Serverräumen für den Brandschutz streng kontrolliert werden.
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Wie muss im Serverraum Brandschutz aussehen?
Zu den präventiven Brandschutzmaßnahmen gehört die Einhaltung von Bau- und Sicherheitsvorschriften, die eine bestimmte Isolation und den Einsatz von feuerhemmenden, nicht-brennbaren Materialien (z.B. baulicher Brandschutz nach DIN 4102) vorschreiben. Des Weiteren sollte die Elektrik des Serverraums regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine Überhitzung oder Funkenbildung auftritt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des präventiven Brandschutzes im Serverraum ist die Überwachung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Überhitzung kann zu Bränden in Serverräumen führen, daher sollte der Serverraum zum Brandschutz mit ausreichender Kühlung (z.B. mit NOVEC 1230 als Kühlmittel) ausgestattet sein. Die Luftfeuchtigkeit sollte kontrolliert werden, um elektrostatische Entladungen zu verhindern, die ebenfalls Brände auslösen können.
Für den reaktiven Brandschutz im Serverraum stehen verschiedene Arten von Feuerlöschanlagen zur Verfügung. Eine gängige Option für IT-Hardware und Umgebung sind Gaslöschanlagen. Diese verwenden Inertgase oder chemische Stoffe, um das Feuer zu ersticken, ohne dabei die empfindliche IT-Ausrüstung zu beschädigen oder Rückstände zu hinterlassen. Automatische Löschanlagen können bereits durch Rauch- oder Wärmedetektoren ausgelöst werden. Sie sind besonders effektiv bei der Bekämpfung von Bränden in einem frühen Stadium.
Alternativ können im Serverraum für den Brandschutz auch Wassersprüh- oder Wassernebelanlagen verwendet werden. Diese Löschanlagen erzeugen einen feinen Wassernebel, der die Flammen erstickt und gleichzeitig die Umgebung herunterkühlt. Während Wasser potenziell schädlich für die IT-Systeme sein kann, minimiert der Wassernebel das Risiko von Wasserschäden und kann eine effektive Lösung sein, insbesondere bei größeren Bränden.
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen sollte ein effektives Brandschutzkonzept für den Serverraum (z.B. Türen und Fenster nach DIN 18082) auch Notfallpläne und regelmäßige Brandschutzübungen beinhalten. IT-Personal sollte geschult sein, um im Brandfall schnell und effektiv reagieren zu können, bis die örtliche Feuerwehr vor Ort eingetroffen ist. Außerdem sollten Maßnahmen für die Wiederherstellung von Daten und Systemen nach einem Brand vorliegen.
Im Serverraum ist der Brandschutz ein organisatorisch wichtiger Aspekt der IT-Sicherheit. Durch die Kombination von präventiven Maßnahmen und reaktiven Systemen können Unternehmen ihre wichtige IT-Infrastruktur schützen und das Risiko von Datenverlusten oder Ausfallzeiten aufgrund von Bränden minimieren.
Was geben Gesetze und Normen vor?
In einem Serverraum ist der Brandschutz nicht nur aus betrieblicher Sicht von entscheidender Bedeutung, sondern auch durch gesetzliche Bestimmungen streng geregelt. Es sind mehrere Vorschriften und Normen zu beachten, um die Sicherheit von Mitarbeitern, Daten und die ordnungsgemäße Funktion der Datacenter zu gewährleisten. Dies sind die Vorgaben, deren Einhaltung für den Betrieb eines Rechenzentrums grundlegend sind:
1. Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Diese Verordnung, die zuletzt 2015 überarbeitet wurde, gewährleistet Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln. Unter Berücksichtigung der Arbeitsumgebung und der darin installierten IT-Geräte wird eine Prüfung der technischen Arbeitsmittel vor der ersten Inbetriebnahme und nach wesentlichen Änderungen vorgeschrieben.
2. DGUV Vorschrift 3 (früher BGV A3)
Die DGUV Vorschrift 3 regelt die Betriebsanforderungen für elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Auch ihre letzte Überarbeitung fand im Jahr 2015 statt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel müssen vor der ersten Inbetriebnahme und nach einer Änderung oder Instandsetzung durch eine befähigte Person umfassend geprüft werden.
3. Feuerwiderstandsklasse F 90 nach DIN 4102
Diese Norm ist bereits etwas älter (zuletzt aktualisiert im Jahr 2005), aber noch immer gültig. Sie definiert Feuerwiderstandsklassen für Bauteile und -materialien. Für Serverraum ist beim Brandschutz die Klasse F 90 relevant. Diese schreibt vor, dass Baustoffe für den Serverraum eine Feuerwiderstandszeit von mindestens 90 Minuten gewährleisten müssen
4. DIN EN 1047-2 und DIN 18082
Die Norm DIN EN 1047-2 legt die Anforderungen an Brandschutzschränke und Raumeinheiten für die Sicherung von Datenträgern fest. Es handelt sich aber nicht um einen organisatorischen Brandschutz durch rauchdichte Türen. Mit Blick auf den Serverraum und den Brandschutz schreibt die DIN 18082 Anforderungen und Prüfungen für selbstschließende Türen ohne Feuer-/Rauchschutzeigenschaften vor.
5. Rauchschutztüren nach DIN 18095:
Diese Norm definiert Anforderungen an Rauchschutztüren, insbesondere hinsichtlich selbständigem Schließen und Rauchabdichtung.
6. Belastbarkeit der Böden nach DIN 1055
Diese Norm definiert Anforderungen an die Tragfähigkeit von Böden. Für den Serverraum ist zum Brandschutz die Belastbarkeit von 5,0 kN/m² besonders relevant, insbesondere bei Einsatz von Doppelböden.
7. Einbruchsicherheit nach DIN EN 1627
Auch der Zutritt Unbefugter hat Einfluss auf den Serverraum im Brandschutz. Die DIN EN 1627 spezifiziert Anforderungen an einbruchhemmende Extras im Rechenzentrum. Aktualisiert im Jahr 2011, empfiehlt sie für Serverräume einen Zugriffsschutz der Widerstandsklasse RC 3.
Regionale Brandschutzvorgaben und Bauordnungen
Abhängig vom Standort des Serverraums können zusätzliche regionale Brandschutzvorschriften und Bauordnungen gelten. Es ist wichtig, sich bei den zuständigen Behörden über alle notwendigen Maßnahmen zu einem Brandschutz für Server und Raum zu informieren.
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